Die Elektrotomographie ist, wie die Impulstomographie auch, ein zerstörungsfreies Verfahren und stammt ursprünglich aus der Geophysik. Sie wird dazu verwendet, die Art von Defekten im Holzkörper zu bestimmen und Aussagen über frühe Pilzinfektionen oder den weiteren Verlauf einer Pilzinfektion treffen zu können. Bei diesem Verfahren werden die Messpunkte (Elektroden) der Impulstomographie verwendet und um weitere Messpunkte ergänzt. Während der Messung wird reihum an zwei Elektroden ein Strom eingeleitet. Über die gemessenen Spannungen an den übrigen Elektrodenpaaren kann die Widerstandsverteilung in der Fläche berechnet werden.
Der elektrische Widerstand im Holz ist maßgeblich von der Holzfeuchte und der Ionenverteilung abhängig. Wasserleitendes, intaktes Splintholz weist in der Regel niedrige Widerstände auf, während in trockenerem Kernholz höhere Widerstände vorherrschen. Abweichungen von diesem Muster können in Hinblick auf Defekte interpretiert werden. Beginnende Fäulen sind beispielsweise leitfähiger als intaktes Holz.
Es wird ein Argus Electronic Picus Elektrotomograph verwendet. Die Geometrie des Stammquerschnitts auf Höhe der Messebene wird trigonometrisch mit dem Argus Electronic Calliper ermittelt oder im Falle von einfachen Querschnitten als Kreis oder Ellipse beschreiben. In Kombination mit Seilklettertechnik kann der Tomograph auch hoch am Stamm oder in der Baumkrone verwendet werden.